Projekt „Selbstliebe“ – Tag 444

Göttinnen,

Nachdem ich vor ein paar Monaten eine Hunde Suchaktion meiner Freundin mitgemacht habe (und der kleinen Mann Gott sei Dank gefunden wurde), habe ich anscheinend eine kleine Aura der Retterin von weggelaufenen Hunden um mich…

Denn vor 2 Wochen ging ich mit Leni Gassi, als mir ein ganz süsser Hund entgegenkam. Mit Halsband und Marke aber ohne Frauli und immer mehr auf die große Straße zulaufend. Mit ist das Herz in die Hose gerutscht und musste blitzschnell handeln.

Leni unter den Arm geklemmt, abgeleint und das süsse Hundchen hergelockt und angeleint. Dann mit dem Tierheim telefoniert, das das suchende Frauchen benachrichtigte, die dann auch schnell kam und ihren Hund abholte.

Ich bin also quasi schon ein gut eingespielter Profi und Leni als Rettungshund genauso….

Gestern ging ich wieder mit Leni spazieren (es war Marktsonntag), als mir ein älterer Labrador entgegenkam. Mit Mantel zwar, aber wieder alleine…

Routiniert leinte ich Leni ab, den erstaunten Hund an und wollte mit ihm weitergehen.

Sicher, dass ihn irgendjemand suchte.

Froh, dass ich dieses arme, verlorene Wesen retten konnte.

Es irritierte mich zwar ein wenig, dass er so rigoros in eine Richtung zog – ok, also eigentlich hatte ich null Kontrolle, weil er so beständig weg wollte.

Mitten auf dem Markt, sah ich einen Mann an einem Stand, der mich erstaunt ansah und seine Frau auf mich aufmerksam machte.

Ja, das mussten die Besitzer sein!

Gütig lächelnd, und ja, auch etwas heldenhaft ging ich auf die Beiden zu.

Sicher, dass ich gleich Worte des Dankes hören, ja vielleicht sogar ein paar Freudentränen sehen würde.

„Ja, sagen Sie mal, was machen Sie denn mit unserem Benni?“

Äh, Hallo? Ich habe ihn gerettet????

Eine andere Marktbesucherin schaltete sich dazu. „Das ist doch der Benni. Der Dachauer Markthund. Er läuft hier immer rum.“

Ernst sah ich die Herrschaften an und meinte mahnend:“ Aber nicht, dass ihn ein Auto anfährt.“

Schweigend sah mich sein Herrchen an, sich dann um und deutete wortlos auf die abgesperrten Straßen der Altstadt….

Etwas verlegen lachte ich dann und auch mein Gegenüber grinste und sagte anstandshalber „Danke“.

Danke, dass Sie den seit endlosen Jahren frei laufenden Markthund angeleint und sich hinter ihm herziehen haben lassen…

Ich denke, ich sollte in meiner Rolle als Hunderetterin in Zukunft etwas mehr Hirn einschalten, bevor ich alles „rette“, was nicht bei 3 beim Fraule ist….

Schönen Abend Göttinnen,

Eure Greenpeace Lola <3

 

 

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