Projekt „Selbstliebe“ – Tag 414

Göttinnen,
Gestern war ich mit Leni im Wald Gassi gehen.
Um 7.30 Uhr, mal wieder im kompletten Flodder Look mit riesiger Sonnenbrille (so spare ich mir das Make-up, grins…)
Und als ich da so stehe, während Leni einen passenden Platz zum Geschäft verrichten suchte, kam mir ein älterer Herr im Anzug mit feinem Mantel darüber und einem stylischen Hut entgegen.
Gerade als ich mir noch dachte, was er doch für einen tollen Style hat (ich lieb ja den englischen Gentleman Stil), sah er mich an, sagte freundlich „Guten Morgen die Dame“, und zog seinen Hut.
Göttinnen!! Was für eine kleine, aber so umwerfende Geste eines Mannes, der noch – ganz alte Schule, einer Frau Ehre und Respekt zollt.
(Egal dass diese aussah wie 3 Tage durchgemacht, grins…)
Ich war so verdattert, dass ich fast einen Prinzessinnen Knicks zurück gemacht hätte.
Und bin immer noch so schwebend von diesem tollen Gentleman.
Dann fing ich an, völligst überwältigt von diesem tollen Ereignis, zu überlegen.
Wann hat es begonnen, dass wir (zumindest geht es mir immer so) einen innerlichen Freudentanz aufführen, wenn ein Mann höflich zu uns ist und uns wie eine Frau behandelt? Das ist ja heutzutage schon wie ein 6er im Lotto.
Und wie oft wünsche ich mir, in den früheren Jahrzehnten gelebt zu haben.
1930 – 1950
Als wir noch ganz Frau sein durften ohne immer das Gefühl haben zu müssen uns immer mit dem „starken“ Geschlecht batteln zu müssen.
Ich meine, ich erlebe das ja echt selbst fast täglich. Ich kämpfe um Parkplätze, lasse mir die Vorfahrt nehmen, die Tür vor der Nase zufallen, den Wettlauf an die Einkaufskasse verlieren, oder das für mich echt traurigste… wenn mir etwas neben einem Mann herunterfällt und dieser nur ganz desinteressiert und gelangweilt hin- und dann wieder wegguckt.
Klar, da ist ja auch die Sache mit der Emanzipation…..
Aber…
Ich denke auch, dass es über die Jahrzehnte immer schon Frauen gab, die ohne großes Verkünden sich nicht unterdrücken haben lassen (sonst hätten wir nicht so großartige Göttinnen wie Marlene Dietrich, Sophia Loren, etc), ihren Mann standen aber dabei nicht ihre feminine Seite ausser Acht liessen.
Aber das ist eine andere Geschichte, ein anderer Blog…
Und nun bitte ich euch liebe Männer:
Ehrt und feiert uns bitte wieder. Für die weichen, warmen Wesen die wir sind. Behandelt uns gleichberechtigt, dann können wir endlich aufhören damit unsere so feminine Seite zu verstecken….
Haltet uns doch bitte wieder die Türen auf, lasst uns an der Kasse vor wenn ihr 100 Produkte und wir nur eins in der Hand haben. Nehmt uns nicht die tollen Parkplätze vor der Nase weg (ihr seid doch unsere wahren Helden des egal wo einparkens).
Seid einfach wieder so wie es in euren Genen verankert ist.
Nämlich schützend und fürsorglich zu sein.
Für mich war diese Begegnung im Wald eine wirklich schöne.
Ein sehr seltenes aber doch irgendwie auch ein tief vergrabenes bekanntes Gefühl (wir haben das ja auch in unseren Genen…).
Und hoffe auf wieder mehr Gentlemen und Weiblichkeit <3
Ich drück euch, Göttinnen!
Eure Lola

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