Projekt „Selbstliebe“ – Tag 326

Göttinnen,

Ich wollte in den letzten 2 Tagen nicht bloggen.

Alles was ich zu erzählen hatte, war irgendwie so banal….

Aber ich will die Geschehnisse von vorgestern nicht unbeschrieben lassen. Dafür nimmt es mich zu sehr mit.

Wie soll ich dies tun ? Meine Meinung äussern ? Schreiben wie sehr ich geschockt bin ? Wie traurig ich bin ?

Ich denke das ist schon getan und alles gesagt.

Nachdem ich ja seit fast einem Jahr immer versuche, aus allem etwas positives zu ziehen, habe ich mich entschlossen folgendes zu tun :

Ein Liebesbrief an Lufthansa und deren deutschen Tochtergesellschaften

Liebe Lufthansa und Familie,

Ich bin der größte Angsthase wenn es um das Fliegen geht. Ich weiss nicht, wann ich diese Flugangst entwickelt habe. Vielleicht fing es damit an, dass ich bei meinem ersten Flug mit einer ausländischen Gesellschaft (der gleich alleine nach Portland, USA zu meiner Tante ging), beim Rückflug nach München notlanden musste in Chicago.

Ich denke es kann sein, dass ich hier das Vertrauen in Flugzeuge verloren habe, und mein schon immer schlummernde Kontrollzwang konnte sich ab da toll elegant ausbreiten.

Kann ich bitte selber das Flugzeug fliegen, denn ich vertraue nur mir…..

Flugangst pur….

Trotzdem flog ich weiter, immer mit ausländischen Gesellschaften.

Einmal nach LA, vollgepumpt mit Valium (von meiner Krankenschwester Freundin ). So zugedröhnt, dass ich nicht einmal mehr Messer und Gabel beim Essen halten konnte.

Dann nach New York gezogen, dass hiess, viel hin und her fliegen. Wie viele lustige Sachen habe ich erlebt innerhalb meiner Flugangst. Piloten in USA Maschinen, die bei jedem Wackeln geplärrt haben, wir sollen uns alle hinsetzen und anschnallen, und und und….

Irgendwann bin ich dann Gott sei Dank einmal mit Lufthansa geflogen und habe mich verliebt.

Natürlich haben wir auch oft heftige Turbulenzen zusammen durchgemacht, aber ich vertraue euch schon „irgendwie“ ein bisschen.

Das geht soweit, dass ich nur Lufthansa und deutsche Familie fliege, auch wenn die Flüge oft teurer sind. Mir egal.

Ich mag euch.

Ich mag euer Personal, die netten Flugbegleiter. Die ohne dass ich irgendwas sagen musste, mir ansehen dass ich nicht so relaxed bin und mir lieb zuzwinkern und mir extra Rotwein einschenken.

Ich mag die tollen Filme an Bord, die tollen Ausstattungen und oft nun auch WiFi!!!

Ich mag das Essen und die Versorgung. Ich mag dass ich immer extra Süssigkeiten bekomme.

Ich liebe eure Piloten. Die locker sind, vertrauensvoll, väterlich und souverän. Die, wenn ich die ersten Durchsage von ihnen höre, mich entspannen lassen. Die so lustig manchmal sind und mit einem bayrischen „Pack ma’s“ zum Start loslegen.

Kurz gesagt: Ich fühl mich sauwohl mit euch. So sauwohl.

Seit Dienstag warte ich darauf, dass mein Kopf sagt:“ Nie wieder fliegst du mit irgendeinen von denen“. Warte auf das mulmige Gefühl wenn ich an meine zukünftigen Flüge mit euch denke.

Aber das kommt nicht.

Ich kenne mich wahrlich nicht mit Technik aus. Im Gegenteil, jedes Mal wenn wir zusammen starten, denke ich mir wie das zum Teufel möglich ist, dass wir abheben und fliegen.

Aber ich kenne mich mit meinen Gefühlen aus. Und die sagen, dass ihr immer mein vollstes Vertrauen habt; dass ihr immer die Einzigsten sein werdet, bei denen ich einsteige und mit denen ich zu meinen Traumdestinationen fliegen werde.

Egal, was sich nun herausstellt. Was auch immer Dienstag passiert ist. Ich lieb euch und danke euch dafür, dass ich trotz enormster Flugangst immer noch fliege. Dass ich mir immer noch Reiseträume erfülle. Das hab ich nur euch zu verdanken.

Ich bleib euch treu – auf immer und ewig.

Danke <3

Eure Lola

 

 

 

 

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