Projekt „Selbstliebe“ – Tag 197

Göttinnen,

Unglaublich aber es ist mal wieder soweit.

Freitag früh fliege ich wieder in mein heissgeliebtes New York <3

Irgendwie bin ich jetzt gefühlsmässig schon sehr lange nicht mehr gereist.

Es wird wieder ein Kurztrip bis Montag und ich freue mich schon unglaublich darauf.

Obwohl ich schon so lange wieder in Deutschland bin, ist New York, und wird auch immer meine 2. Herzheimat bleiben.

Heute habe ich mit einer Privatkundin darüber geredet wieso und warum ich wieder nach Hause gekommen bin.

Wegen dem 11.September. Das war mir damals alles zu nah und zu heftig.

Davor habe ich immer gesagt:“ Ach ich bin ja nur 8 Stunden weg von daheim“. Am 11. September waren das grausame lange 8 Stunden.

Ich hatte so Angst nicht mehr heimzukommen, meine Familie nicht mehr zu sehen, dass die Welt untergeht und ich nicht mit meinen Lieben bin.

Komischerweise ist morgen mal wieder ein weiterer Jahrestag, und es ist das erste Mal, dass ich nicht mehr viel früher daran gedacht habe.

Die Anschläge haben meine Sicht über mein Zigeunerleben, meine Familie und meine Zukunft drastisch verändert. Meinen geplanten Weg komplett über den Haufen geworfen. Wie bei vielen Menschen damals in New York. Plötzlich waren andere Werte und Wege zum Glücklichsein so viel wichtiger. Wir haben uns auf einmal gefragt:“Was wenn ich morgen nicht mehr da bin? Was würde ich nun anders machen?“

Für mich das es klar, mein Studium fertig machen und ab nach Hause.

Im Nachhinhein muss ich oft mit meiner Mama drüber kichern, weil sie mich 3 Tage nach den Attentaten wie ein Mafioso Boss nach Hause „beordern“ wollte. O-Ton Mama :“ Du packst jetzt deine Koffer und deine Katzen und kommst SOFORT nach Hause“. „Aber Mama, ich bin noch nicht mit der Schule fertig“ (ich hatte noch 3 Monate). „ Das ist mir sowas von egal. Du kommst jetzt sofort heim“. Ich lieb dich Mami.

Vor dem 11. September konnte ich mir nie im Leben mehr vorstellen wieder in Deutschland zu leben. Nach dem 11. September konnte ich mir nicht mehr vorstellen genau dort hin nicht wieder mit Pauken und Trompeten zurückzukehren.

Ich werde oft gefragt ob ich es bereut habe, nach Hause zu ziehen. Nie. Keine Minute. Ich habe verstanden wie wichtig mir die Nähe meiner Familie ist. Das würde ich nie im Leben mehr hergeben.

Wenn ich jetzt in New York bin, liebe ich es, aber ich könnte mir nicht mehr vorstellen dort für immer zu sein. Alles hat seine Zeit, und ich liebste meine dort. Aber alles hat auch ein Ende und es war gut so.

Ich habe das Wichtigste von dort mitgenommen. Mein Studium, meine Erfahrungen, Make-up, meine Arbeit mit Kindern und meine Freunde. Das reicht mir zum Glücklichsein <3

Und wenn ich meine Leute dort vermisse, fliege ich einfach mal hin. Sind ja nur 8 Stunden :)))))))))))

Morgen habe ich so viel zu tun, und werde nicht mehr bloggen. Das Selbstliebe Projekt geht Dienstag weiter.

Bis dahin, passt gut auf euch auf.

Ich umarme euch!

Eure Lola

 

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