Projekt „Selbstliebe“ – Tag 68

Göttinnen,

Für jemanden der so eine Flugangst wie ich hat, ist es nicht unbedingt das Beste, sich in ein Engagement verwicklen zu lassen, dass mich für die nächsten 4 Monate je 1 Wochenende nach New York fliegen lässt.

Ihr habt richtig gelesen – für 2 Tage. Eigentlich sitze ich schon wieder im Flieger bevor ich richtig ausgestiegen bin.

So, ich nun guter Dinge am Freitag in die Stadt, die niemals schläft -> trotz United Airlines Flug und nicht Lufthansa, die eigentlich das einzigste Flugzeug ist, dass ich noch betrete. Aber nachdem United in der Star Alliance ist, dachte ich mir, gebe ich den  Herren eine Chance.

Wie immer in letzter Zeit wenn ich fliege, hatten wir über dem Atlantik ein wenig Trubel. Aber nicht so arg. Das mag schon was heissen, wenn ich das sage. Aber der Pilot hatte anscheinend noch mehr Flugangst wie ich, denn er schrie bei jedem kleinen Wackler, dass wir uns anschnallen müssen.

Als wir dann im Landeanflug vor New York waren, wurde es plötzlich hektisch. Die Stewardessen liefen aufgeregt zu ihren Plätzen und der von Flugangst geplagte Pilot verkündete, dass wir beim Landen so erhebliche Turbulenzen haben werden, dass sich sogar das Kabinenpersonal SOFORT hinsetzen müsse.

Ok, da war es dann auch um meine Fassung geschehen. Kreidebleich klammerte ich mich an meinen Sitz, Augen fest zu, Köper bis in die kleinste Faser angespannt. Ich machte mich auf unseren Tod gefasst. Überlegte noch, ob ich in der Höhe schon Funk habe um meiner Familie und Freunden eine letzte Nachricht zu schicken.

Gott sei Dank tat ich es nicht. Denn es hat kein einzigstes Mal nur im Ansatz gewackelt. Es war die sanfteste Landung die ich seit langem hatte.

Ich muss sagen, ich bin noch nie mit einem so hysterischen Piloten geflogen. Das war fast so, als ob ich den Flieger selbst geflogen hätte. Die Amis halt <3

Heim dann mit Lufthansa. Die sind dann so cool, dass die Flaschen schon durch die Kabine fliegen und der Pilot immer noch keine Anschnallzeichen anschaltet. Wir hatten wirklich arge, arge Turbulenzen. Und am schlimmsten, wie ich es fand, wurde es immer, wenn ich die Augen zumachte und versuchte zu schlafen. Man denkt ja immer irgendwie, dass wenn man mit starrem Blick nach draussen guckt, wir es irgendwie beeinflussen können, dass es aufhört zu wackeln.

Ich schaute verstohlen auf die nette Stewardess, die trotz dem irsinnigen Gewackeln noch seelenruhig Getränke verteilte und ich fragte mich, ob die das nicht nur spielt und innerlich genau so eine Todesangst hat wie ich.

Aber nachdem ich mich 15 Minuten in meiner Armlehne festgekrallt habe, dachte ich mir irgendwann:“ Weisst du was, das ist doch absoluter Quatsch. Entspann dich, mach dich locker und folge dem Rhythmus des Flugzeugs“.  Ich erkannte irgendwie dass es vollkommener Unsinn ist, so eine Angst zu haben. Dass es vielleicht sehr unangenehm ist  durch Turbulenzen zu fliegen aber das nicht das Ende bedeutet. Wie viele Flieger haben pro Tag Turbulenzen und keiner stürzt ab.

Die meisten unserer Ängste werden eh nie wahr. Was für eine Verschwendung an Energie.

Ich glaube dass mir heute der Flug irgendwie geholfen hat meine Angst ein wenig zu verlieren. Einfach mal die Kontrolle, die man eh nicht hat, aufzugeben und im Leben mitzuschaukeln .Wird es anhalten bis Ende April und meinen nächsten New York Flug? Wir werden sehen….

Ich freu mich wieder da zu sein ihr Lieben. Habt einen schönen Abend <3

Eure Lola

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