Die „To Do Liste“ des Lebens….

Ich bin fest der Meinung, dass wenn man an einem Tag mehrere Male Menschen über etwas Bestimmtes reden hört, dies bedeutet  dass man an der eigenen Tür mentalen Hausputz halten sollte.

Durch einige, sagen wir mal,“unglückliche Verwickelungen“, habe ich gerade das Glück für vier Wochen S-Bahn zu fahren…. ( mehr sage ich dazu nicht ). An diesem bestimmten Tag, wurde ich Mithörer zwei verschiedener Gespräche, die sich über Lebensziele drehten.

Junge Menschen die ganz detaillierte Pläne für die nächsten zehn Jahre hatten. Dies ging dann ungefähr so: „ Mit 24 habe ich es mir zum Ziel gemacht, Kinder und einen Ehemann zu haben. Mit spätestens 28 werde ich bauen. Mit 32 muss ich auf jeden Fall die ersten 2 Praxen aufgemacht haben, um mit 33 aufatmen zu können dass ich alles geschafft habe, wie ich es 10 Jahre davor minutiös geplant habe“.

Mich hat das ehrlicherweise erschreckt. Wo bleibt denn hier die Spannung? Wo bleibt die Lücke für das Wirken von Feen, Elfen, Engeln oder dem Universum?

Es hat mich traurig gemacht diese krasse Ernsthaftigkeit und Druck in diesen jungen Menschen zu hören. Keine Spur mehr von Begeisterung und Vorfreude. Nur die Hetze in sich die Ziele zu erfüllen, die man sich zwanghaft, aus welchen Gründen auch immer, selbst auferlegt hat.

Nehmen wir uns nicht auch viel Tolles, unerwartete Überraschungen und Wendungen des Lebens, wenn wir zu streng planen?

Ich hatte auch einmal eine Art „To Do Liste“ des Lebens – als Vierjährige! Mein Ziel war es z.B. Tierärztin zu werden. Darauf folgte Prinzessin, Bäckerin und schliesslich, als ich erkannte dass es Millionen toller Berufe gibt, liess ich mich einfach treiben und sah zu wo mich mein Glück fand.

Hier muss ich auch meiner Mama ein ganz großes „Ich liebe dich“ schicken, denn sie liess mich alles machen, wozu ich Lust hatte. Ich durfte alles erdenkliche probieren. Ausbildungen, Musik machen, Ballett, Sprachenschulen, nach Amerika auswandern um dort zu studieren, etc, etc. Sie liess mich spielen und forschen. Mich in allen Richtungen schnuppern lassen. Und das war das unglaublichste Geschenk dass sie mir machen konnte.  Sie wusste dass sogar nur der kleinste Funke Interesse, oft ein wahres Feuerwerk an Talent hervorbringen kann.

Dadurch weiss ich nun, wie vielseitig ich und mein Leben bin. Wie viele tolle Sachen ich machen und werden konnte. Meine Mama gab mir dadurch die Sicherheit, mich nie selbst unter Druck zu setzen.

So gab sie mir Erfahrung und Lebensfreude. Nach und nach formte ich meine Zukunft, ohne viel Stress und Druck. Und konnte jeden Schritt davon feiern und geniessen. Meine Mama zeigte mir wie schön es ist, sich auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln.

Ich sage immer, hätte ich eigenen Kinder, würde ich es genauso machen wie sie <3.

Versteht mich nicht falsch, eine Vision für sich zu haben ist wichtig. Aber ohne Druck. Ohne harte Strenge mit sich selbst.

Wir sollten viel liebevoller und verständisvoller mit uns umgehen. Uns für jeden kleinsten Fortschritt loben und feiern gehen. Uns sagen wie stolz wir auf uns sind. Uns selbst bestätigen wie wunderbar es ist sich auch mal treiben zu lassen. Zu erkennen dass wir gar keinen Rettungsring brauchen, das Leben lässt uns oben schwimmen – wenn wir es nur zulassen!

Aber nachdem es nun anscheinend so in Mode ist eine „To Do Liste“ zu haben, habe ich mir die Mühe gemacht auch eine zu erstellen.

Ihr könnt sie euch gerne ausleihen und zu eurer eigenen machen! Und ja, träumen ist erlaubt…..

Ich widme diesen Blog meiner Mama; die beste Mama der Welt. Danke für all die Freiheiten und Flügel die du mir gegeben hast. Ich lieb dich.

Gute Nacht Göttinnen, schlaft schön <3

Eure Lola

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