Göttinnen,
Gestern auf dem Weg zum Friseur.
Ich stand an einer roten Ampel, an der ich tatsächlich sehr gerne halte, denn daneben ist gleich eine Trambahn Haltestelle und da beobachte ich immer gerne die Leute.
Checke Make-up Looks der Göttinnen, style sie in Gedanken ein bisschen um, gucke mir die Teenie Göttinnen an, etc…
Mitmenschen erleben mache ich gerne und finde es immer super interessant (noch dazu verkürzt es die Wartezeiten im Stau oder Ampeln).
Alle Sitze in dem Häuschen waren besetzt, es nieselte – und kalt war es auch. Viele der Wartenden mussten draussen in dem miesen Wetter warten.
Auf einem der geschützten Plätze sass eine junge Dame. Grüne Spikehaare, grobes Nietenband um den Hals, zerfetzte Lederjacke, Springerstiefel, zerfetzte Leggings und einen Schäferhund neben sich sitzen.
Eine ziemlich imposante Erscheinung und ich sah die Blicke der anderen Wartender auf sie gerichtet.
Neugierig aber auch ängstlich was sicher auch an dem großen Hund lag.
Neben ihr sassen noch 3 junge Männer und 2 Frauen.
Auf einmal steht dieses imposante Wesen auf und ich wunderte mich noch warum, denn es war keine Bahn in Sicht.
Bis ich sah, wie sie eine wirklich alte Dame ansprach und ihr ihren Platz anbot.
Mit einem Lachen im Gesicht nahm diese die liebevolle Geste dankend an.
Und mit einem Schlag war eine etwas befremdliche, angespannte Atmosphäre eine völlig andere.
Die kreative junge Dame mit ihrem Hund wurde plötzlich von ALLEN mit ganz anderen Augen angesehen. Der AHA Moment sichtbar schwebend über allen Köpfen. Aber auch das sich schämen. Sich schämen dafür vorher einfach eine Frau mit Hund komplett über einen Kamm geschoren zu haben mit anderen ihrer kreativen Sorte. Die manchmal vielleicht nicht so nett sind.
Die einzigste die soviel Charakter hatte, einer alten Dame ihren Platz zu geben.
Fürsorge und Nächstenliebe verwandelt JEDEN MOMENT.
Das ist einfach so.
Wie easy es wäre jeden Menschen immer wieder mit neuen, unerfahrenen Augen anzusehen.
Ohne ihn mit alten Erlebnissen oder News im Fernsehen zu bewerten.
Farben-, Völker-, und Kulturblind zu sein.
Und nur mit dem Herzen zu sehen.
Erlebnisse wie dieses gestern geben mir immer wieder Hoffnung auf eine bessere Welt.
Meine Mission ab heute: Wieder bewusst nach guten Taten um mich herum achten. Denn diese versüssen mir so unsagbar den Tag 🙂
Vielleicht ja auch eine kleine Anregung an euch <3
Ich drück euch!
Eure Lola !
Bildquelle: www.kalinka-m.org