Projekt „Selbstliebe“ – Tag 362

Göttinnen,

In letzter Zeit suchte ich mal mehr, mal weniger verweifelt meine Göttin sein. Fühlte mich, aus vielen verschiedenen Gründen nicht mehr so hot…….

Aber Gott sei Dank hört der Himmel mir anscheinend immer ganz genau zu, denn er liess mich über eine Anzeige der Munich School of Burlesque stolpern. Und zwar wurde dort angeboten in einem Tages Workshop einen Fächertanz – die Königskür des Burlesque – zu lernen.

Schon lange wollte ich diese Schule schon ausprobieren, geshootet hatte ich dort schon mal mit meinen Schülern. Aber wie ihr es sicher auch kennt – die Zeit rennt und rennt, bis die Idee auf einmal wieder so weit weg ist.

So sah ich dann also dieses Kursangebot und die Göttinnen flüsterten mir zu:“ Buche – das ist sexy und du wirst dich wieder wohler in deiner Haut fühlen“.

Nun gut, ihr kennt mich ja, schnuppern geht bei mir ganz schnell und schwupps die wupps war ich angemeldet.

Durch meine gründliche Recherche im Burlesque Business und meiner neuen Schule fand ich heraus, dass es anscheinend super ist, sich Bühnennamen zu geben und ich glaube noch toller ist es, wenn es ein Doppelname mit gleichem Anfangsbuchstaben ist. So nennt sich z.B. meine Lehrerin von heute „Lilly Libelle“, was mich gleich dazu brachte über meinen eigenen Bühnennamen nachzudenken. Gut muss er aussehen in großer Leuchtschrift (z.B. in Paris, London oder Broadway). Einfach zu merken und sexy soll er sein. Da war er ! „Luscious Lola“ – Köstliche, sinnliche Lola! Wie die Faust aufs Auge.  Desweiteren musste ich darüber nachdenken ob ich meine Show erst mit Fächern oder im Champagner Glas starten sollte und ob ich vielleicht schon mal eine Facebook Seite mit Buchungsinformationen kreieren sollte.

Vielleicht denkt ihr ich bin ein bisschen voreilig mit meinem Überlegungen aber a) wurde mir mit dem Namen Lola anscheinend schon lange vor heute der Weg ins Burlesque Showbusiness geebnet und b) habe ich ein bisschen Ähnlichkeit mit Dita von Teese. Den Rest würde ich sicherlich heute in dem Workshop lernen und dann so richtig loslegen…

Ich hatte gestern Silvia, der Direktorin der Schule kurz noch geschrieben was ich anziehen sollte. Und las erst heute kurz vor meiner Abfahrt ihre Antwortmail. „Nimm was mit, in dem du dich sexy fühlst, Tanzschuhe mit ein bisschen Absatz und wenn du ein Korsett trägst, bitte nur eins in dem du lange tanzen kannst.“  Ich guckte  in meine Tasche in der sich Reebok Turnschuhe (die süssen Weissen), eine Legging und ein Nike Shirt befanden…..

Hm… ok, schnell umdisponieren. Eine kecke Hotpants über die Legging, engeres Shirt und meine etwas niedrigeren Manolo Blahniks (endlich kamen die auch mal an den Start ). Das musste jetzt einfach reichen. Den Rest würde ich mit meiner sinnlichen Anmut wieder wettmachen.

In der Schule angekommen traf ich auf wirklich nur tolle Menschen. Bezaubernde Damen und einem Herrn. Manche schon fortgeschrittener und manche Anfänger wie ich. Lilly Libelle, eine wirklich wunderschöne Göttin und so nett, empfing uns alle so herzlich. Ja,hier bin ich  zuhause! Hier starte ich durch mit meiner Karriere als Burlesque Göttin. Noch klarer über den Fakt, dass ich anscheinend dafür geboren bin, war es, als ich meine 2 Fächer in die  Finger bekam. UNGLAUBLICH!!! So viel Schönheit!!!

Meine Hände legten sich wie von selbst an sie und los ging es. Nach kurzem Aufwärmen ( da hatte ich schon Muskelkater) fingen wir an die verschieden Gebilde zu lernen. Der Pfau, die Muschel, der Schmetterling……. Oh ja, das würde nicht lange dauern – es lag mir quasi im Blut.

Dachte ich bis wir mit der eigentlichen Choreographie anfingen.

Ich kam ganz gut mit – sexy und grazil dabei aussehen musste einfach warten. Denn ich war vollkommen damit beschäftigt zu zählen, den Fächer nicht zu verlieren, die Finger wieder zu entkrampfen und dabei noch zu tanzen. „Kreist die Hüften und öffnet dabei die Fächer“ ordnete Lilly Libelle an. „Welche Hüften“?, dachte ich mir nur und versuchte stocksteif mein Becken in komischen Wellenbegungen etwas sexy aussehen zu lassen, während ich wild wie ein ertrinkender Schwan mit meinen Flügeln wedelte….

Ich muss meiner Lehrerin wirklich das größte Kompliment aussprechen für ihre Geduld und ihre lobenden, motivierende Worte. Das hat uns glaube ich alle wirklich gepuscht.

Irgendwann habe ich einfach nur getanzt und dachte mir, das elegant und graziös sein hebe ich mir als Feinschliff auf. Und hatte den Spass meines Lebens!

Mein Wunsch ist es, diese Kür mit allem drum und dran zu lernen. Erstmal nur für mich und dann für die Bühnen dieser Welt……

Ich liebe es jetzt bei mir auf dem Sofa zu sitzen und den wüst kommenden Muskelkater schon vorab zu spüren. Das Gefühl was Tolles für mich zu tun ist tröstend, das Gefühl etwas wirklich Schönes gefunden zu haben, dass mich in der Suche nach meiner Weiblichkeit so unterstützt  – einfach unbezahlbar.

Wer weiss, irgendwann kann ich euch vielleicht wirklich mal mit einem Video über diese Kür überraschen 🙂

Ich bedanke mich bei der wirklichen tollen Munich School of Burlesque und natürlich bei Lilly Libelle für den sooo coolen Workshop und freue mich auf viele weitere Treffen <3

Habt einen schönen Abend Göttinnen!

Eure Lola

 

 

 

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