Projekt „Selbstliebe“ – Tag 420

Göttinnen,

Wenn ich mit Leni Gassi gehe, ziehe ich immer, egal was ich anhabe, meine Oldschool Rebook Turnschuhe an. Ich liebe sie, denn sie sind weich und ich fühl mich so ein bisschen sportlicher….

Leider sind diese Schuhe schon so alt, dass mir schon einige Male die rechte Sohle fast abgegangen ist. Die ich immer wieder fleissig mit Sekundenkleber wieder festmachte.

Vorhin, letzte große Gassi Runde mit dem Hundi…

Einige Minuten gegangen, Leni total happy.. ging meine doofe Sohle wieder fast ab.

Und klatschte so richtig schön laut bei jedem Schritt auf dem Boden auf.

Blitzschnell überlegte ich meine Optionen:

  • Ich konnte so weitergehen, bzw wie der Glöckner von Notre Dame meinen Fuss hinterherziehen
  • Ich konnte umdrehen, nach Hause gehen und neue Schuhe holen
  • Leni könnte ja auch mal auf eine große Gassirunde verzichten… NOT
  • Oder ich schmeiss die doofen Schuhe nach gefühlten 20 Jahren einfach weg und geh barfuss

Ich entschied mich für letzteres, denn es passte irgendwie so gut zu dem was gerade bei mir daheim abgeht…. entmisten, aussortieren, loslassen…

Also Schuhe aus und in den städtischen Mülleimer…

Ich fühlte mich fast wie ein Hippie Mädchen, langes, buntes Kleid, lockerer Dutt, runde Sonnenbrille…

Seit einiger Zeit versuche ich ja in jeder Situation das Gute zu sehen.

So sollte der Segen vielleicht darin liegen, wieder meine Wurzeln zu spüren, die Erde unter mir, das Frei sein wie ein Blumenkind, eine Göttin der Natur….

Ja, ich war mir ziemlich sicher, dass es so sein sollte.

Fast tanzend und beschwingt lief ich weiter…

Bis ich auf den ersten kleinen Stein trat….

Autsch….

Und auf den nächsten…

Dann fiel mir auf, dass ich ja auf sehr unebenen Kopfsteinpflaster lief…

Mit Kiesel darin und noch vieles mehr…

Leni so happy…

Meine Gassi Runde so unendlich lang…

Fluchend und humpelnd lief ich weiter…

Wo ist Mutter Erde wenn man sie braucht….sicher nicht in den tückischen Pflastersteinen unter mir.

Den verwunderten Blicken der ganzen Dachauer Altstadt ausgesetzt….

Aber ich gab nicht auf.

Mein Hund zählte auf ihre Runde.

Sie brauchte mich.

Also biss ich die Zähne zusammen und stellte mir vor, wie ich als Marathonläufer die letzten Meter durchzog.

Mit Blasen an den Füssen, Stiche in den Waden, der Schweiss tropfend auf meinem Rücken.

„Ja, ich zieh das jetzt durch.

Ich bin kein Aufgeber!“

15 Minuten später humpelte ich durch die Ziellinie – an die Haustür.

Geplagt, erschöpft, meine Füsse geschunden – ich war gebeugt aber nicht GEBROCHEN.

Darauf kommt es an…. grins. Nicht aufgeben, egal was uns das Leben zuwirft.

Positives daraus ziehen, egal wie sehr uns die Steinchen pieksen…

Wir geben nicht auf. Niemals.

Fluchen ist erlaubt !

Hoffentlich bekomme ich bald einen Termin bei meinem Fusspflege Girl!

Ich drück euch meine Besten!

Eure Lola <3

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