Projekt „Selbstliebe“ – Tag 393

Göttinnen,

Ich glaube fest daran, dass man immer wiederkehrende, negative Gefühle und Gedanken auflösen kann, indem man sie vor sich zerrt, sie anschaut, beim Namen nennt, die Selbstliebe darin findet und das negative Dings gehen lässt.

Negatives so lange mit sich rumtragen macht uns krank. Körperlich, seelisch und psychisch.

Also werde ich heute etwas vor mich zerren, dass mich oft ganz hässlich und überhaupt nicht selbstliebend begleitet.

Und mir sowas von schwer fällt darüber zu schreiben.

Nämlich über das Thema eigene Kinder.

Ich bin eigentlich damit total ok.

Hatte früher den Kinderwunsch, der leider nie geklappt hat….

Man sagt ja immer dass die Natur schon das Richtige macht. Manchmal passen Partner einfach nicht zusammen, manchmal sagt der liebe Gott, es wäre vielleicht besser das Baby wieder in den Himmel zu holen….

Kein Arzt fand jemals etwas ungewöhnliches bei mir….

99% meiner Tage bin ich damit im Reinen.

Ich habe ein schönes Leben, darf meine Berufung als „Job“ ausführen, habe die beste Familie und die tollsten Freunde.

Und bin Hundemami der tollsten Leni der Welt <3

ABER oh dieses böse 1 %.

Diese grausame, leise Stimme, die mir, wenn ich so zurückdenke oder Frauen um mich herum mit ihren Babies sehe, zuflüstert:“ Du Versagerin. Hast es nicht einmal geschafft neues Leben zu geben. Schwächling und Nicht-Frau. Mit einem nicht funktionierenden, wertlosen Körper.“

So hässlich diese Gedanken…. ich weiss…

Ich werde dann immer ganz klein in mir. Zucke zusammen und möchte mich am liebsten wie ein (wie passend ) Baby zusammenrollen.

Bis ich vor einigen Wochen bei einer neuen Ärztin war, die ich wegen meinen Wechseljahren (dachte ich…) aufsuchte.

Diese sagte mir während der Untersuchung, dass ich „Endometriose“ habe, und ich deswegen Schwierigkeiten habe, Kinder zu bekommen.

Kein Arzt hat das vorher gesehen….

Irgendwie war das tröstlich für mich. Ich war ja gar nicht so kaputt, so nicht funktionierend. Ich hätte, wenn ich behandelt worden wäre, vielleicht auch Mama werden können.

Und dann konnte ich auf einmal auch ein bisschen klarer sehen.

Ich denke wir Frauen tragen alle dieses Gesellschafts-Gen in uns, das von uns verlangt, Mutter zu sein.
Schon die Geschichte unserer Ahnen Göttinnen schreibt vor, dass es unsere Pflicht ist zu gebären.
Wenn du es nicht bist, wirst du von der Gesellschaft gleich komisch angesehen und verurteilt.
Da kann ich ja froh sein, dass ich keine Königin bin und es heutzutage wenigstens schon „moralisch nicht mehr vertretbar“ ist wegen Kinderlosigkeit geköpft zu werden oder auf dem Scheiterhaufen zu landen…

Ich merke das oft wenn ich gefragt werde ob ich Kinder habe und dann verneine. Die Gedanken meines Gegenübers lesend:“ Was stimmt nicht bei ihr? Wie kann man keine Kinder haben in ihrem Alter? Aha! Ihr ist Karriere viel wichtiger! Was ist da wohl schief gelaufen? Und und und…“.

Und wisst ihr was, heute hatte ich ansatzweise wieder diese grausame Stimme in mir, die mir erzählen wollte, ich wäre nicht Frau genug…
Aber: Die ich heute endlich mal sehr rigoros wegschickte.

Ich habe keine Lust mehr auf die Stimmen oder Erwartungen der Gesellschaft zu hören. Das was als Frau richtig ist oder was nicht. Das was eine Frau definieren soll.

Den ganzen Blödsinn, den wir von klein auf hören. Wir müssen das, wir müssen so, nur so ist es richtig, bla bla bla…

Ja, ich habe keine Kinder. Vielleicht habe ich irgendwie gar nie wirklich welche gewollt, weil ich immer schon ganze viele Kinder um mich herum hatte und habe. Die ich alle ohne Ende liebe.
Kinder mit denen ich gearbeitet habe, meine Nichten und Neffe, mein Patenkind, meine Schüler und und und …..
Vielleicht hatte ich nur den Wunsch weil es gesellschaftlich richtig gewesen wäre.

Das ist immer noch ein bisschen verschleiert für mich…..

Was ich aber niemals mehr akzeptieren werde, ist es dieser doofen Stimme irgendeinen Platz einzuräumen.

Und ich vertraue darauf, dass alles schon genauso ok ist wie es ist.

Der Himmel macht keine Fehler.

Puh, schwerer Blog für mich heute. Aber ich fühle mich besser und kann nun anfangen mein Makeup Zimmer zu organisieren, hahaha -> typisch Göttin!

Dieses Thema endlich in Frieden abgehakt!

Selbstliebe darin gefunden!

Danke Göttinnen fürs Zuhören.

Ich drück euch <3

Eure Lola

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